Was ist die Liebscher & Bracht Schmerztherapie?

Die Liebscher & Bracht Schmerztherapie ist eine manuelle Behandlungsmethode, die von Roland Liebscher-Bracht und Dr. med. Petra Bracht entwickelt wurde. Sie basiert auf der Annahme, dass die meisten Schmerzen im Bewegungssystem durch muskulär-fasziale Fehlspannungen entstehen, die sich in Form von sogenannten „Alarmschmerzen“ äußern. Diese Schmerzen sollen ein Warnsignal des Körpers sein, um auf drohende oder bestehende Schäden aufmerksam zu machen.

Grundprinzipien

Die Therapie gründet sich auf drei Hauptpfeiler:

  1. Osteopressur: Bei dieser Technik werden spezifische Druckpunkte am Körper, die Liebscher & Bracht als „Schmerzpunkte“ definieren, manuell stimuliert. Durch den Druck auf diese Punkte soll eine „Neuvertonung“ der Muskeln und Faszien erfolgen, was bedeutet, dass die Spannung der Muskulatur neu reguliert und dadurch der Schmerz reduziert wird.
  2. Engpassdehnungen: Diese speziellen Dehnübungen zielen darauf ab, verkürzte Muskeln und verklebte Faszien zu dehnen und somit die Beweglichkeit zu verbessern. Die Übungen werden so ausgeführt, dass sie die typischen Bewegungseinschränkungen und Muskelverkürzungen, die oft mit Schmerzen einhergehen, gezielt adressieren.
  3. Faszien-Rollmassage: Hierbei wird spezielles Equipment wie Faszienrollen und -bälle verwendet, um das Fasziengewebe zu massieren und Verklebungen zu lösen. Dies soll die Durchblutung fördern und die Flexibilität des Gewebes erhöhen.

Anwendungsgebiete

Die Liebscher & Bracht Schmerztherapie wird bei einer Vielzahl von chronischen und akuten Schmerzzuständen im Bewegungsapparat angewendet, darunter:

  • Rückenschmerzen
  • Gelenkschmerzen (z.B. in Knie, Hüfte, Schulter)
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schmerzen durch Arthrose
  • Muskelschmerzen und Verspannungen

Wissenschaftliche Bewertung und Kritik

Die Methode ist in der Fachwelt und unter Experten umstritten. Es gibt bislang relativ wenig unabhängige wissenschaftliche Forschung, die die Wirksamkeit der Liebscher & Bracht Schmerztherapie eindeutig belegt. Kritiker bemängeln oft die fehlende Evidenz für die Grundannahmen der Methode, insbesondere die Theorie des „Alarmschmerzes“ als vorrangige Ursache für chronische Schmerzen.

Zusammenfassung

Obwohl die Liebscher & Bracht Schmerztherapie vielen Menschen geholfen hat, ihre Schmerzen zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern, ist sie in der medizinischen Gemeinschaft nicht uneingeschränkt anerkannt. Interessenten sollten sich über die Methode informieren und möglicherweise eine zweite Meinung einholen, bevor sie sich einer solchen Behandlung unterziehen. Wie bei jeder Therapie ist es wichtig, individuell zu bewerten, ob sie für die spezifische Situation und die Bedürfnisse des Einzelnen geeignet ist.

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